Idries Shah gibt in diesem Grundlagenwerk Einblicke in die wesentlichen philosophischen Applikationen der sufischen „Theorie und Praxis“. Was bedeutet das? Im Sufismus sind denken und handeln nicht zu trennen. Die Theorie hat sich immer wieder in der Praxis zu überprüfen. Und: Es entwickelt sich keine Theorie aus sich selbst heraus. Sie ist wertlos ohne Bezug zum konkreten Leben und seinen sinnlichen Erfahrungen. So gibt es keine allgemeingültige Weisheit, sondern ein Streben nach Erkenntnis. Sufis begreifen diesen Weg, diesen Pfad, als Reise zu sich und zu Gott. „Denken ohne Handeln führt nicht auf die Reise.“ So widersprechen Sufis dem Kern der institutionalisierten Religionen, die auf statischen Glaubenssätzen beruhen. Sie demontieren dogmatische Denkstrukturen und verwehren sich klaren Handungsanweisungen und äußerer formaler Disziplin. Da jede „Art der Konservierung“ der Vermittlung der Bewegtheit der Materie menschlichen Seins in Raum und Zeit zuwider läuft, verhindert sie den Pfad der Erkenntnis. Wahre Erkenntnis liegt im Erleben, in der Bewegung des denken und handeln. Diese zutiefst dialektische Auseinadersetzung mit Leben widerspricht jeder Form von Fundamentalismus. Die Gewohnheit in Seele und Kopf soll durch immer währnde Praxis überwunden werden. Sufis wurden und werden verfolgt. Ihre Bücher wurden und werden verbrannt.
„Der Gebildete, der nur redet, wird niemals zum innersten Herzen des Menschen vordringen.“ Saadi von Shiraz
Idris Shah eröffnet uns eine Schatzkiste von Geschichten und (Lehr)Weisheiten der ganz großen Meister
Al Ghazali
Omar Chaijam
Attar von Nischapur
Ibn El-Arabi
Saadi von Shiraz
Hakim Dschami
Hakim Sanai
Dschalaludin Rumi
„Wie sehr Du auch studieren magst, Du kannst nicht wissen ohne zu handeln. Ein mit Büchern beladener Esel ist weder ein Intellektueller noch ein weiser Mann, wenn es ihm am Wesentlichen mangelt: dem Schauen mit dem Herzen.“
