Dialektik wieder beleben

Bewusstsein bildet Demokratie.

Doch wie bildet sich ein Mensch, eine Frau, ein Mann, ein Kind sein oder ihr Bewusstsein?

Durch das, was sie oder ihn umgibt, was sie subjektiv und objektiv erfahren, durch das was in sie hineinwirkt und über sie hinaus wirkt vermittelt über ihre Tätigkeit – einschließlich ihrer Denktätigkeit – die sich zwischen innerer und äußerer emotional gedeuteter Welt bewegt. Man könnte also sagen, dass Bewusstsein und Demokratie in einem dialektischen Verhältnis zueinander existieren. Das Bewusstsein bildet die Basis und die Demokratie den Überbau. Demokratie wird durch die realen, immer auch kollektiven, Erfahrungen der Menschen – woraus sie ihr Bewusstsein schöpfen – gebildet. Die jeweilige kultur-historische Form der Demokratie spiegelt den jeweiligen kultur-historischen Inhalt des gesellschaftlichen und persönlichen Bewusstseins. Wir leben im Zeitalter des – möglichen – Bewusstseinswandels. Notwendig hierfür ist eine umfassend sinnlich-praktische Entwicklung der Persönlichkeit, die sich ihrer philosophischen Wurzeln im Interesse der einen Menschheit bewusst wird.

Wie wird sie oder er dies?

Durch eine aktive, kritische Auseinadersetzung mit sich und Welt. Durch gemeinsames Suchen und Finden. Durch gemeinsame Prozesse in Diskussionen und Reflexionen. Durch die Verknüpfung künstlerischer und wissenschaftlicher Tätigkeiten und der spirituellen Durchdringung der daraus entstehenden Produktionen. Seien es Kunstwerke, Kompositionen, Bücher oder Konzerte, die wiederum von außen nach innen wirken und andere Menschen in ihrer Dialektik inspirieren.

Allem Sein liegt die dialektische Bewegung von Widersprüchen zu Grunde – unabhängig ob wir dies erkennen oder nicht. Das ist eine objektive Relation in der Dialektik zwischen Sein und Bewusstsein. Das Wissen darum wird wieder belbt.