Warum geht ohne Marx nix?

Irinell Ruf

In einer Umfrage der BBC aus dem Jahre 1999 wurde Karl Marx zum größten Denker des letzten Jahrtausends gewählt. Es wird Zeit ihn wieder zu lesen, neu zu entdecken und sich an seiner genialen Sprache zu erfreuen ...

Die Grundlage seines Lebenswerkes liegt in seinem dialektischen Denken, in seiner Art das Wesen zu erkennen und den Schein der Erscheinungen zu entlarven.  Karl Marx ist angetrieben von seinem subjektiven Bedürfnis die Bewegung von Gegensätzen, von den sie bewegenden Widersprüchen zu begreifen. Sie sind zu analysieren in den Spannungsfeldern zwischen Ursache – Wirkung, Wesen – Erscheinung, Form – Inhalt, Allgemeines – Besonderes, Zufall – Notwendigkeit, Raum – Zeit, sowie der Negation der Negation, dem Umschlagen einer Quantität in eine neue Qualität, dies jedoch nicht losgelöst von dem realen Sein in einem konkreten Leben in der konkreten ihn oder sie umgebenden Gesellschaft.

Wie konnte er diese Zusammenhänge erkennen?

Durch die Anwendung der Dialektik als Methodologie für emanzipatorisch-humanistische Erkenntnis. Hier steht er in Verbindung mit Aristoteles und Schelling, sowie der dialektischen Erkenntnisweise dialektisch-materialistischer Natur-Mensch Betrachtungen und Reflexionen der arabischen Rationalisten und im Judentum. Sein Onkel war einer der wichtigsten Rabbiner im deutschsprachigen Raum seiner Zeit. Im Hause Marx wehte der dialektisch-analytische Geist.